Umrüstung von Kabel auf SAT in zwei Gebäuden in Feucht mit neuer Technik. Was nach einem modernen Märchen klingt, ist neueste Technik: Optischer Satellitenempfang ermöglicht die Versorgung tausender Haushalte in verschieden Häusern über große Entfernungen - und das ohne Signal- und Qualitätsverlust. Und das alles zu einem vernünftigen Preis.
Peter Rudolph, Geschäftsführer der D.T. Net Service OHG aus Neustadt an der Aisch, ist seit über zwanzig Jahren als Dienstleister für die Errichtung, Modernisierung und Wartung von Antennen-, Satelliten- und Kabelanlagen zuständig. Im Frühjahr 2009 hat er bei einem Messebesuch das erste Mal die Vorzüge optischen Satellitenempfangs kennen gelernt. Im Herbst darauf hat Rudolph das erste Mal mit den neuen Empfangs- und Übertragungsmaterialien gearbeitet - und war direkt begeistert: „Ich werde meinen Kunden verstärkt zur Installation oder Umrüstung auf optischen Satellitenempfang raten.“ Die Verarbeitung kann jeder ausgebildete Antenneninstallateur mit etwas Übung und einer Schulung vornehmen.
Die Vorteile: Gestochen scharfer Empfang bei überwältigender Programmvielfalt.
Die Vorteile in punkto Übertragungsqualität und Kostenersparnis bei der Glasfaserlösung sind mehr als überzeugend, so Fachmann Rudolph. Die Kostenersparnis von bis zu 25 Euro pro verlegtem Meter Kabel im Vergleich zur Koaxialkabellösung ist nur ein Faktor, der optischen Satellitenempfang für die Wohnungswirtschaft attraktiv macht. Auch der Endverbraucher profitiert von der intelligenten Lösung. Der Kunde empfängt über die ASTRA-Satelliten mehrere hunderte Programme. Der Großteil davon ist frei empfangbar und kostenlos. Außerdem gibt es die größte Vielfalt an HDTV-Sendern; darunter die öffentlich-rechtlichen HD Programme, private HD-Sender über das Angebot von HD+ sowie kostenpflichtige Angebote wie Sky. Für den optischen Satellitenempfang sind im Übrigen keine neuen SAT-Receiver notwendig. Herkömmliche Receiver aller Hersteller sind kompatibel.
Das Prinzip: Mit einem Glasfaserkabel tausende Haushalte versorgen.
Bei der Glasfaserlösung können mit einer Satellitenantenne mehrere tausend Haushalte versorgt werden - und das ohne Signal- und Qualitätsverlust bei der Übertragung der Fernsehbilder. Beim herkömmlichen koaxialkabelbasierten Satellitenempfang ist eine derartige Versorgungsstruktur aufgrund der technischen Einschränkungen und Kosten bisher nicht ohne erheblichen Aufwand möglich gewesen. Die vorhandene Infrastruktur, also beispielsweise die Rohre, kann bei der Glasfaserlösung genutzt werden; hier sind keine weiteren Arbeiten notwendig, da das schlanke Kabel problemlos in vorhandene Leerrohre oder Kabelrohre eingezogen werden kann. Von der Antenne wird das Glasfaserkabel direkt in das Haus oder bis zur Wohnung verlegt. Von dort gelangen die Programme über einen herkömmlichen Multischalter und Koaxialkabel in den Receiver.
Mit Glasfaser: Weite Strecken überbrücken.
„Durch diese Technik ergeben sich insbesondere für große Wohnanlagen ganz neue Möglichkeiten“,sagt Jochen Kummerer, Produktmanager bei der Triax GmbH aus Pliezhausen. Triax ist einer von zwei Herstellern, die bisher die optischen Empfangsgeräte auf dem Markt anbieten. Die Verarbeitung von Glasfaser sei für die ausführenden Dienstleister zwar mit etwas Übung verbunden, denn „schon ein Fingerabdruck oder Staubkorn am Ende des Glasfaserkabels genügt, um die Empfangsqualität zu beeinträchtigen“, so Kummerer. Aber mit einem Reinigungstuch des Herstellers könnten die Verunreinigungen leicht beseitigt werden. „Zudem macht die Kostenersparnis den optischen Satellitenempfang enorm attraktiv, da nur noch ein Glasfaser- anstatt vier Koaxialkabel je Satellitenposition von der SAT-Antenne bis zu den Multischaltern verlegt werden muss und weite Strecken ohne Qualitätsverlust überbrückt werden können“, so Kummerer.
Das Praxisbeispiel: Glasfaser durch die Tiefgarage verlegt.
In zwei Gebäuden in Feucht wurde der TV-Empfang via Kabelfernsehen auf optischen Satellitenempfang umgerüstet. Das Komplettangebot inklusive glasklarem HD-Empfang und 24 Stunden-Service kostet pro Wohnung nur sieben Euro. Im Vergleich zu den monatlichen Kosten des bisherigen Kabelanbieters von ungefähr 17 Euro, „ist das eine Riesen-Ersparnis“, wie Rudolph findet. Die Glasfaserleitung zur Versorgung der rund 60 Haushalte in den beiden Häusern ist dabei durch die gemeinsame Tiefgarage verlegt. Die komplette Umrüstung dauerte knapp sechs Werktage.
Die Wohnungen mussten kaum betreten werden, da eine Neuverkabelung nicht notwendig war. Ein Modell, das Schule macht: "In den nächsten Monaten werden wir weitere Gebäude in München und Frankfurt mit optischem Satellitenempfang ausstatten", berichtet Rudolph. Rund 350 Wohneinheiten werden mit je rund drei SAT-Anschlüssen (z. B. im Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer) ausgestattet. Der Siegeszug des optischen Satellitenempfangs habe erst begonnen.