5G - Kommunikationsstandard der Zukunft
Am 19. März fiel in Mainz der Startschuss für die Versteigerung der neuen 5G-Frequenzen. Neben den traditionellen Unternehmen Deutsche Telekom, Vodafone, Telefonica bietet auch die United-Internet-Tochter Drillisch (1&1) erstmals für die Hochleistungsfrequenzen. So sehr der Vergabeprozess der Bundesnetzagentur auch kritisiert wird, in einem Punkt sind sich alle Akteure einig: 5G ist der Kommunikationsstandard der Zukunft und Antwort auf die Anforderungen der Digitalisierung.
Was bedeutet 5G eigentlich?
Als 5G bezeichnet die Mobilfunkindustrie den neuen Kommunikationsstandard, der in den kommenden Jahren in Deutschland eingeführt werden soll. Jeder neue Standard wird mit “G” für Generation bezeichnet. 3G steht für UMTS, 4G für LTE, das heute in den meisten Ballungszentren zur Verfügung steht.
Welche Vorteile bringt 5G?
Das 5G-Netz ermöglicht eine Datenübertragung quasi in Echtzeit - mit Geschwindigkeiten 100 Mal schneller als beim bisherigen 4G-Standard LTE. Außerdem kann eine 5G-Funkzelle viel mehr Geräte bedienen als bisherige Standards. Und: Die Datenübertragung ist mit 5G unterbrechungsfrei. Das alles sind wichtige Bedingungen für künftige Schlüsseltechnologien wie autonomes Fahren, virtuelle und erweiterte Realität, Smart Home, vernetzte Maschinen (IoT) und Telemedizin.
Wird 5G den bestehenden Standard 4G ablösen?
Nein. Der aktuelle Mobilfunkstandard LTE (Long Term Evolution) ist die Grundlage von 5G und wird auch in Zukunft weiter ausgebaut. Für viele Privatanwendungen wie mobiles Streaming von Videos oder Datenaustausch wird LTE weiterhin völlig ausreichen. Allerdings sind viele LTE-Netze derzeit nicht in der Lage, die theoretisch möglichen Höchstgeschwindigkeiten auch in der Praxis zu liefern. 5G wird das bestehende LTE-Netz ergänzen und so für größere Kapazitäten und höhere Netzgeschwindigkeiten sorgen.
Wann startet 5G in Deutschland?
Der 5G-Netzausbau wird sich in Deutschland über einige Jahre hinziehen. Das hat mehrere Gründe:
- Die Nutzungsrechte der versteigerten Frequenzen gelten erst ab 2021.
- Bisher gibt es kaum Endgeräte, die 5G-tauglich sind. Die ersten 5G-Smartphones sollen im Laufe dieses Jahres auf den Markt kommen.
- Der 5G-Ausbau ist komplex und teuer. Zum einen müssen die meisten Mobilfunkstationen direkt an das Glasfasernetz angebunden sein, es muss also parallel auch das Glasfasernetz ausgebaut werden. Außerdem müssen viele neue Funkmasten errichtet werden. Der Branchenverband Bitkom schätzt, dass anstelle der existierenden 60.000 bis 70.000 Funkmasten rund 800.000 Masten benötigt werden, um 98 Prozent der Haushalte mit 5G zu versorgen.
Die Vorteile von 5G im Überblick:
- Datenübertragung mit nur noch minimaler Verzögerung, im Fachjargon Latenz genannt. 5G ist also Echtzeit-Internet.
- Erheblich geringerer Energieverbrauch für den Empfang und damit längere Akkulaufzeiten.
- Hohe Übertragungsgeschwindigkeiten für große Datenmengen und die Anzeige hochauflösender Videos.