Bei Hybrid-Fiber-Coax-Netzen (HFC-Netzen) kommt nicht nur Glasfaser-, sondern auch Koax-Technologie zum Einsatz. Mehr über den Aufbau, die Einsatzmöglichkeiten und das Zukunftspotenzial von HFC-Netzen erfahren Sie hier.
Ursprung und Aufbau von HFC-Netzen
Der Ursprung der HFC-Netze reicht bis in die 1980er-Jahre zurück. Damals bestanden sie komplett auf Kupfer/Koax und dienten ausschließlich der Übertragung von TV-Signalen. Seit dem Aufkommen und der Verbreitung des Internets wurden diese Netze zunehmend auch zur Übertragung von Daten eingesetzt. Im Zuge des steigenden Breitbandbedarfs werden sie sukzessive von Kupfer/Koax auf Glasfaser umgerüstet – beginnend auf der NE3 und sich schrittweise weiterentwickelnd bis zum Endteilnehmer. Da auf der letzten Meile beziehungsweise den letzten Metern innerhalb der Wohngebäude immer noch koaxiale Technik zum Einsatz kommt und sich zudem mehrere Teilnehmer die verfügbare Bandbreite teilen müssen, reichen HFC-Netze nicht an die Performance von Glasfasernetzen heran, bei denen jeder Haushalt einen eigenen Glasfaseranschluss besitzt (FTTH).
Überbrückungstechnologie mit reduzierter Performance
Mit zusätzlichen Glasfaserübergabepunkten möglichst nahe am Endteilnehmer – den sogenannten Cluster Splits – lässt sich die Anzahl der Endteilnehmer pro Cluster reduzieren, sodass sich weniger Haushalte dieselbe Bandbreite teilen müssen. In Kombination mit dem Datenübertragungsstandard DOCSIS 3.1 gelingt es Kabelnetzbetreibern, HFC-Netzanschlüsse von bis zu 1 Gbit/s zu realisieren. Langfristig lässt sich der rasant wachsende Bedarf an hohen Bandbreiten jedoch nur über FTTH-Netze bereitstellen und die jetzigen HFC-Netze werden eher früher als später komplett aus Glasfaser bestehen.
Gebäudeinfrastruktur auf Glasfaser vorbereiten
Sollte sich ein Wohngebäude in einer Breitbandregion 01 oder 02 befinden, ist Glasfaser bis zum Endteilnehmer noch nicht verfügbar. Bei Neubauten und der Modernisierung vorhandener Installationen sollte eine Gebäudeinfrastruktur aus Glasfaser dennoch bereits vorbereitet werden, um die Kosten und den Aufwand für spätere Nachrüstungen möglichst gering zu halten. Dies gelingt beispielsweise mit der Verwendung von ausreichend dimensionierten Elektroinstallationsohren (Außendurchmesser 25 mm). Sie bieten sowohl Platz für Koaxialkabel als auch für Mikrorohre zur Durchführung von Glasfaser. Diese Mikrorohre sollten vorausschauend gleich mit eingebracht werden.