Zukunft und Nachhaltigkeit: Das waren die beiden großen Themen auf dem diesjährigen SES ASTRA Forum in München, zu dem ASTRA Deutschland Geschäftsführer Christoph Mühleib seine Gäste aus der deutschen Fernsehlandschaft herzlich begrüßte. Die Vertreter der Medienbranche trafen sich nachmittags in der Münchener Villa Flora, um sich gemeinsam über Innovationen und Zukunftsthemen in der Mediendistribution zu unterhalten.
“Intelligent verschwenden”
Den Auftakt machte Prof. Dipl.-Ing. Timo Leukefeld, Trendforscher am Zukunftsinstitut, der in seinem Vortrag der Frage nachging: Wie werden wir in Zukunft leben? Als faszinierendes Modell stellte er die Null-Grenzkosten-Gesellschaft vor, “eine Ökonomie des Überflusses, die die auf Knappheit begründete ablöst.”
“Durch Innovationen in den Bereichen 3D-Druck, künstliche Intelligenz, Big Data oder erneuerbare Energien erfährt unsere Industrie derzeit eine noch nie dagewesene Wirkungsgradsteigerung. Produkte können immer günstiger produziert werden und verlieren dadurch an Wert, sodass die Industrie neue Geschäftsmodelle entwickeln muss”, so Prof. Leukefeld.
Beispiele für diese Ökonomie des Überflusses gibt es bereits: Sogenannte Null-Gebäude, die sich vollkommen eigenständig und nachhaltig mit Wärme und Energie versorgen und in denen die Betriebskosten der Zukunft bereits inkludiert sind; Hochhäuser und Stahlbrücken, die in Asien und den USA heute schon mit Hilfe von riesigen 3D-Druckern gedruckt werden und die Bauindustrie herausfordern; Androiden, die menschliches Personal ersetzen, z.B. in der Hotellerie oder als Simultandolmetscher.
Horrorszenario oder Heilsbringer? Das durften die Gäste selbst entscheiden. Einen persönlichen Rat gab Prof. Leukefeld seinem Publikum abschließend mit: Sich auf die Chancen neuer Technologien konzentrieren anstatt die Risiken in den Vordergrund zu stellen. Denn die Grenzen des Machbaren liegen allein in der eigenen Vorstellungskraft.
ASTRA zeigt, wie Medienversorgung der Zukunft aussieht
Grenzenlose Vorstellungskraft war auch für das ASTRA-Pilotprojekt zur Medienversorgung der Zukunft nötig: Die Netzmodernisierung der Wohnstadt Asemwald bei Stuttgart. In weniger als einem Jahr stattete ASTRA gemeinsam mit seinen Partnern Glasfaser ABC und GlobalConnect 1.137 Eigentumswohnungen der in die Jahre gekommenen Wohnstadt mit leistungsstarker Glasfaser-Infrastruktur und Satelliten-Technologie aus. Ein Unterfangen, vor dem Telekom- und Kabelanbieter bisher zurückgeschreckt waren. ASTRA wagte sich mit seinen Partnern an dieses Mammutprojekt: Mit Erfolg.
Mit nur einer zentralen Sat-Anlage und Glasfaserleitungen bis in die Wohneinheiten erhielten die 1.800 Bewohner nicht nur erstklassigen TV- und Radio-Empfang, sondern sind seitdem für alle digitalen Dienste und Bandbreiten-Anforderungen der Zukunft gerüstet. Graziella Treffler, Key Account Manager bei SES, stellte das beeindruckende Pilotprojekt vor.
Neue SES Online-Videoplattform mit Targeted Advertising
Um zukunftsfähige Ertragsquellen für SES und ASTRA-Kunden ging es im Vortrag von Daniel Kiessling, Senior Manager Media Platforms and Solutions bei SES, der den Gästen die neue ASTRA Online-Videoplattform mit Targeted Advertising-Funktion vorstellte.
Die Streaming-Plattform bietet TV-Sendern neben der üblichen Marktstandards wie Instant Restart, Recording- und Catch-Up-Funktion die Möglichkeit, durch Targeted Advertising auf Zuschauer zugeschnittene Werbung auszuspielen. SES übernimmt bei dieser End-to-End-Lösung die gesamten Services: von Content Management, Trigger Insertion, Encoding bis zur Bereitstellung und Übergabe des Streams in der App inklusive der App selbst.
Erster Partner der Online-Videoplattform von SES Deutschland ist der Musiksender Deluxe Music TV, der künftig auf Amazon Fire TV verfügbar sein wird. An einem Prototyp zeigte Daniel Kiessling auf zwei parallellaufenden Bildschirmen live, wie Targeted Advertising für die Zuschauer aussehen wird - ein Blick ins Wohnzimmer der Zukunft.
Komödiantischer Abschluss
Komödiantisches Highlight zum Abschluss der Veranstaltung war der Auftritt von Dr. Wegmann vom Institut für Digitale Mediendistribution. Als echter Referent getarnt, startete der Kölner Comedy-Redner seinen Vortrag zur berühmten HIZNJMFK-Methode, der sich schon nach wenigen Minuten als humoristisches Sprachfeuerwerk auf höchstem Niveau entpuppte. Mit geballter Sprachgewalt, frechem Wortwitz und intelligenten Spitzen zur deutschen Medienlandschaft sorgte er für zahlreiche Lacher im Publikum. Am Ende lüftete Dr. Wegmann schließlich noch die berühmte HIZNJMFK-Methode: “Hauptsache ich zahl nicht jeden Monat fürs Kabel.”