Vom 23. bis 25. Oktober 2019 traf sich das Who’s Who der Medienbranche in München, um sich über die neuesten Trends zu informieren und auszutauschen. Ehrensache, dass auch ASTRA als Premiumpartner der MEDIENTAGE MÜNCHEN 2019 mit einer Networking-Lounge vertreten war.
3 Tage volles Programm, über 7000 Besucher, rund 500 Speaker
Zahlen, die eindrucksvoll belegen, dass sich die MEDIENTAGE MÜNCHEN als Europas größte Fach-Konferenz fest etabliert haben: Wer wissen will, was die Branche umtreibt und wohin die Reise geht, der pilgert jährlich im Oktober in die Bayerische Landeshauptstadt. Beherrschendes Thema 2019 war die Frage, wie die nächste Transformationsstufe der digitalen Evolution die Gesellschaft verändert und welche Antworten Medienwirtschaft und Medienpolitik für diese Zeitenwende bereits jetzt in petto haben.
In der Digitalisierung neue Wege gehen, Zukunft aktiv mitgestalten
Als „Fan der Medien“ und mit einer ordentlichen Portion Selbstkritik sprach sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in seiner Eröffnungsrede dafür aus, dringend neue Wege zu gehen, um die Medienlandschaft der Zukunft aktiv mitzugestalten. „Wenn eine Welle da ist, muss man sie reiten und nicht warten, bis andere es tun“, so Söder mit Blick auf die Chancen und Risiken der Digitalisierung 4.0. Bayerns Medienminister Florian Herrmann appellierte daran, in Europa zügig Mechanismen zu schaffen, die die wirtschaftliche Entwicklung der Medien fördern und gleichzeitig die einseitige Meinungsmacht durch Algorithmen und Künstliche Intelligenz (kurz: KI) verhindern.
Speaker übten Kritik an Algorithmen als Meinungsmacher
„Können wir es verantworten, dass die Wissensbasis für den öffentlichen Diskurs zukünftig allein von Algorithmen bestimmt wird?“, fragte US-Technosoziologin Zeynep Tufekci provokant in ihrer Keynote. Ganz ähnlich äußerte sich Staatsminister a.D. und Philosoph Prof. Dr. Nida-Rümelin über die ethischen Aspekte der digitalen Kommunikation, indem er „ein öffentlich-rechtliches Google“ forderte. Es könne nicht sein, dass „Infrastruktur und technische Entwicklung fast ausschließlich vom Kommerz geprägt wird und sich in den Händen von einigen wenigen Großkonzernen befindet“.
Heftige Diskussion um Hate Speech im Internet
Hass und Hetze sind bei Facebook, Twitter, YouTube und Co. leider weit verbreitet. So wurde denn auf heftig über die Gefahr diskutiert, dass digitaler Hass zu analoger Gewalt führen kann. Auch Politiker fürchten sich vor Hasskommentaren und ziehen sich daher teilweise aus dem Social Web zurück. Die Initiative „Justiz und Medien – konsequent gegen Hass“ des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz ermöglicht ab sofort eine effiziente Täterverfolgung und das Bundeskabinett ist dabei, ein entsprechendes Paket zu beschließen.
Fazit: Digitalisierung und neue Medien bringen viele Möglichkeiten, sie stellen aber auch Politik und Medienschaffende vor viele Herausforderungen, die es in schnellem Tempo zu lösen gilt.