Ku-Band & Co.

Wofür sie in der Praxis genutzt werden
Wissenswertes zu Frequenzbändern

Für die Rundfunk- und Fernsehübertragung sowie die Breitbandkommunikation via Satellit werden sogenannte Frequenzbänder genutzt. Welche dies sind, erfahren Sie hier. Außerdem geben wir einen Überblick zu den in Frage kommenden Frequenzbändern für den Empfang deutschsprachiger, europäischer sowie internationaler TV-Programme aus den unterschiedlichsten Weltregionen.   

Was ist ein Frequenzband?

Ein Frequenzband ist ein zusammenhängender Frequenzbereich, der die gleichen Übertragungseigenschaften aufweist. Frequenzbänder werden durch ihre untere und obere in Hertz (Hz) gemessene Frequenz bestimmt. Da es zu Interferenzen kommt, wenn zwei Funksender das gleiche Frequenzband verwenden, ist die Benutzung der Bänder durch die Internationale Fernmeldeunion (ITU) reguliert. 

Ku-Band – das in Europa vorwiegend genutzte Frequenzband für die SAT-TV-Übertragung

Für die Übertragung von TV-Programmen europäischer Sender über Satellit kommt das Ku-Band im Frequenzbereich von 10,7 bis 12,75 GHz zum Einsatz. Die über ASTRA Satellit empfangbaren deutschsprachigen und internationalen TV-Programme werden ebenfalls über das Ku-Band übertragen. Die TV-Sender haben ihren Sitz in Europa, teilweise aber auch in angrenzenden Regionen wie der Türkei oder Nordafrika. Der Sendebetrieb allerdings erfolgt ausschließlich aus Europa.

C-Band – exotische Programmvielfalt im Frequenzbereich von 3,4 bis 4,2 GHz

Wer TV-Programme aus fernen Ländern wie Thailand, Mosambik, Japan, den Malediven oder Brasilien empfangen will, muss 4-GHz-Satelliten anpeilen, die im C-Band übertragen. Hauptzielgebiete dieser Satelliten sind Asien, Afrika und Südamerika. Während im Ku-Band bereits eine Satellitenschüssel mit einem Durchmesser von 60 cm für brillanten Empfang sorgt, sollten es im C-Band mindestens 180 cm sein – sonst bleibt der Bildschirm dunkel. 

Allerdings gilt zu bedenken, dass die Ausleuchtzonen dieser C-Band-Satelliten sich an den Hauptzielgebieten orientieren und daher in Europa nur im Ausnahmefall empfangbar sind. Aus dem gleichen Grund sind im Gegenzug die Signale von ASTRA 19,2 Grad Ost nicht in Amerika oder Asien empfangbar.

Ka-Band – zunehmend wichtig für den Internetzugang über Satellit

Mittlerweile wird das Ka-Band hauptsächlich für die Internetversorgung via Satellit genutzt. Weil die Kosten für eine Glasfaser-Erschließung sehr abgelegener Regionen in der Fläche zu hoch sind, ist Satelliten-Internet hier eine kostengünstige, schnelle und einfache Möglichkeit für den Internetzugang. Die Breitbandkapazitäten werden über das Ka-Band im Frequenzbereich von 26,5 bis 40 GHz bereitgestellt. SES ist hier mit dem O3b-System aktiv, dessen Satelliten sich im mittleren Orbit (MEO) in etwa 8.000 Kilometern Höhe befinden. O3b bedeutet „Other 3 Billion“, richtet sich also an die Menschen, die keinerlei Zugang zum Internet haben, meist in Regionen rund um den Äquator. Aufgrund der komplexen technischen Struktur handelt es sich bei O3b jedoch um ein B2B-Produkt, welches nicht für Endkonsumenten geeignet ist.