Kopfstellentechnik und optische SAT-ZF-Übertragung

Verteilung von TV-Signalen via Glasfaser
Interview zur Zukunft der linearen TV-Versorgung

HUBER+SUHNER BKtel ist Hersteller und Systemlieferant von zukunftsweisenden Produkten für den Ausbau modernster Breitbandkommunikationsnetze. Schwerpunkt sind kundenspezifische Lösungen, die dank eigener Entwicklungsbereiche mit herausragenden, technischen Kompetenzen entwickelt werden. Dieses Know-how steckt auch im neuen Profi-SAT-System. Wir haben mit Daniel Büter, Sales Engineer Global Sales bei HUBER+SUHNER BKtel, zum Thema Kopfstellentechnik mit Blick auf die Zukunft der linearen TV-Versorgung gesprochen. 

ASTRA: Ist eine Kopfstelle dasselbe wie ein Point of Presence (PoP)?

Daniel Büter
Daniel Büter

Daniel Büter: Branchenüblich versteht man unter einer Kopfstelle eine Technik, welche für die Wandlung elektrischer TV-Signale eingesetzt wird. Typischerweise werden hier die von den TV-Satelliten zur Verfügung gestellten DVB-S oder DVB-S2 Signale in beispielsweise DVB-C (Kabel-TV) oder IPTV konforme Signale gewandelt, verbunden mit dem Ziel, die Qualität und Quantität des Satelliten-TV auch weiteren Übertragungsverfahren und Topologien zur Verfügung stellen zu können.

Der sogenannte PoP (Point of Presence) ist hingegen das Herzstück einer Glasfaserverkabelung. Er bildet die technische Zentrale ab, in dem die Schnittstelle zwischen dem letzten elektrischen Punkt im Netz und dem folgenden FTTx-Netz definiert wird. Hier werden die Glasfasern, welche dann über zahlreiche Verteilpunkte zum Kundenanschluss führen erstmalig mit Lichtsignalen belegt. Und hier kommt auch das von uns entwickelte Profi-SAT-System zum Einsatz, das die Verteilung des optischen Satellitensignals über NE3-Netze ermöglicht. 

ASTRA: Wie sieht die Zukunft der linearen TV-Versorgung aus, insbesondere mit Blick auf SAT-TV?

Daniel Büter: Was die Zukunft der linearen TV-Versorgung angeht, gibt es ja die unterschiedlichsten Diskussionen und Meinungen. Meiner Meinung nach wird uns das lineare Fernsehen zukünftig weiterhin begleiten. Klar, das Angebot an IPTV- und Streaming-TV-Diensten wächst unaufhörlich. Man sucht sich halt heutzutage verstärkt seinen individuellen Medienmoment. Aber diese Momente suchen und finden wir doch auch nach wie vor im klassischen TV-Umfeld. Beste Beispiele sind hier natürlich Live-Sportevents wie die Fußball-EM oder die Berichterstattung in den Nachrichten von aktuellen Ereignissen. Auch meine Kinder suchen sich ihre Medienmomente nicht nur auf Netflix und Co., sondern nutzen weiterhin das klassische lineare Fernsehen. 

Technisch geben wir mit dem linearen TV zudem Ressourcen frei, welche wir für das Datennetz dringend benötigen. TV-Bereitstellung via IP (IPTV) und Video-Streaming belegen aktuell nämlich den größten Teil der uns zur Verfügung stehenden Bandbreite. Heutige Videoformate wie HD oder UHD sind kaum zu gewährleisten, wenn zu gleicher Zeit weitere Dienste genutzt werden. Darüber hinaus wird Streaming in UHD-2(8K)-Qualität Festnetzanschlüsse mit den derzeit garantierten Datenraten vor Probleme stellen. Hier kommt unsere Profi-SAT Sender-Plattform ins Spiel: Um IP-Ressourcen wieder dauerhaft und für zukünftige Ansprüche freigeben zu können, kann das SAT-TV-Signal via Profi-SAT ausgelagert und so effizient zusätzliche Bandbreite zur Verfügung gestellt werden.

Satellitenfernsehen war in Qualität, Quantität und Flexibilität schon immer eine Referenz. Es ist in vielerlei Hinsicht nicht wegzudenken. Ob beispielsweise im Einfamilienhaus, im Hotel oder beim Camping. Mit der Profi-SAT-Plattform wurde eben diese Flexibilität um einen Meilenstein erweitert.

ASTRA: Was ist das Besondere am Profi-SAT-System?

Daniel Büter: Glasfasernetze bis in die Wohnungen (Fiber-to-the-Home) sind die leistungsfähigsten Datennetze unserer Zeit, jedoch müssen für die Übertragung die elektrischen Satellitensignale in optische Signale gewandelt werden. Das Besondere am Profi-SAT System ist, das wir mit dieser Plattform allen Anforderungen in FTTx-Netzen gerecht werden. Neben einigen hundert, tausend oder mehreren zehntausend Teilnehmern können Stadtnetze unter anderem bis zu 25 Kilometer lange Faserstrecken in Punkt zu Punkt oder PON-Netzen aufweisen. Bei diesen Distanzen und der großen Anzahl an TV-Empfängern muss man natürlich auch Ausfallsicherheit gewährleisten. Am besten sieht der Netzbetreiber eine eventuell auftretende Problematik noch vor dem TV-Nutzer. Für diesen „Ernstfall“ wurde die Senderplattform netzteilredundant aufgebaut und ist remote überwachbar. Alle diese Anforderungen sowie unsere langjährige Erfahrung mit der optischen Übertragung von TV-Signalen in Glasfasernetzen wurden im Profi-SAT System berücksichtigt.