Seit nunmehr 30 Jahren dreht sich bei der AG SAT alles um die Vorteile des Satellitenempfangs. Ein guter Grund, um mit dem Vorstandsvorsitzenden Matthias Dienst über die Ziele und Aufgaben sowie das vielfältige Angebot der AG SAT – Arbeitsgemeinschaft Satellitenempfang e. V. zu sprechen.
ASTRA: Herr Dienst, Sie sind Vorstandsvorsitzender der AG SAT. Seit wann gibt es diese Arbeitsgemeinschaft und was können Sie uns über deren Ziele und Aufgaben sagen?
Matthias Dienst: Die AG SAT wurde im Dezember 1993 gegründet. Als Gründungsgedanke wurde einfach und deutlich formuliert: „Ziel der AG SAT – Arbeitsgemeinschaft Satellitenempfang e. V. ist es, auf der Grundlage ihres Kodex das Verständnis für die Bedeutung und den Nutzen von Satellitenempfang für jedermann zu fördern. Dabei ist die Förderung des Qualitätsgedankens beim Satellitenempfang das oberste Ziel der AG SAT.“ Aufgabe der AG SAT ist es folglich, die Endverbraucherinnen und Endverbraucher kontinuierlich über die neuesten Entwicklungen und Trends für den Empfang und die Verteilung von TV- und Hörfunksignalen über Satellit zu informieren – aber auch zu optischer Übertragungstechnik, IPTV und Co.
ASTRA: Stichwort „Arbeitsgemeinschaft Satellitenempfang“ – welche Unternehmen sind denn alles Mitglied bei der AG SAT?
Matthias Dienst: Die AG SAT wird von ASTRA und dem ZVEI-Fachverband Media Networks unterstützt. Derzeit sind rund 4.000 Fachbetriebe der AG SAT als Partnerbetriebe angeschlossen.
Anfang des Jahres konnten wir HUBER+SUHNER BKtel als neues Mitglied begrüßen, sodass nun alle führenden Anbieter von Satelliten-Empfangsanlagen mit dabei sind:
- ASTRO Strobel Kommunikationssysteme GmbH
- AXING AG
- DCT Delta AG
- Global Invacom Ltd
- GSS Smart Solutions GmbH
- KATHREIN Digital Systems GmbH
- KWS Electronic Test Equipment GmbH
- Polytron-Vertrieb GmbH
- Promax-Deutschland GmbH
- Televes Deutschland GmbH
- Triax GmbH
- WISI Communications GmbH & Co. KG
- Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH)
ASTRA: Inwiefern können Empfangsanlagen-Installateure und Verbraucher vom Angebot der AG SAT profitieren?
Matthias Dienst: Wie man an den Mitgliedsunternehmen unschwer erkennen kann, bündelt sich in der AG SAT das Fachwissen der Branche. Zu einem Großteil decken sich unsere Mitglieder mit denen des ZVEI-Fachverband Multimedia Networks. Beim Fachverband wie bei uns werden technologische Entwicklungen frühzeitig vorangetrieben, Trends gesetzt und auch europäische Normungen mit begleitet. Am wichtigsten ist aber mit Sicherheit, dass wir als europäische Hersteller für die Qualität der Produkte und Lösungen jederzeit geradestehen.
Ergänzend zu den Informationen und Schwerpunkten der einzelnen Mitgliedsfirmen bietet die AG SAT als markenneutrale Plattform den Vorteil, gebündelt und übergreifend über alle Technologien, Trends und Übertragungsmöglichkeiten zu informieren. Dies geschieht in Abstimmung mit den Mitgliedsunternehmen, dem ZVEi und mit ASTRA in Form von Presseinformationen und Seminar-Veranstaltungen. Interessierte Fachbetriebe in Deutschland erhalten somit seit jetzt bald 30 Jahren fundierte und neutrale Informationen über Neuerungen und Wissenswertes zum Thema Satellitenempfang. Auf der Internetpräsenz agsat.de finden Fachbetriebe und Händler sowie Verbraucherinnen und Verbraucher aktuelle Informationen und Tipps rund um den Satelliten-Empfang. Darüber hinaus stellt die AG SAT für Installationsbetriebe ein Abnahmeprotokoll für Empfangsanlagen zur Verfügung.
ASTRA: Wie bewerten Sie die Zukunft des linearen Fernsehens und die Relevanz des Satelliten als TV-Empfangsweg?
Matthias Dienst: An linearem Fernsehen wird auch in Zukunft kein Weg vorbeigehen. Gerade die Krisen der letzten Jahre haben gezeigt, dass aktuelle Berichte und Informationen unentbehrlich sind. Fernsehen hat sich mit den neuen Streaming-Diensten und Pay-TV-Plattformen weiterentwickelt und ist für die unterschiedlichsten Zielgruppen interessanter geworden. Daher ist für mich die grundsätzliche Kernaussage: Der TV-Empfang hat in den letzten Jahren an Attraktivität hinzugewonnen. Die Frage lautet für mich nicht „Streamst du oder schaust du noch linear“, sondern in welchem Mix schaut welche Zielgruppe TV. Der Mix ergibt sich automatisch aus den unterschiedlichen Altersgruppen, den mobilen und stationären Anwendungen aber auch aus monetären Gesichtspunkten und den Sehgewohnheiten. So vielfältig die Möglichkeiten sind, so kundenspezifisch müssen das Angebot und die Lösung aussehen.
Neue technologische Möglichkeiten wie IPTV und der Glasfaserausbau ermöglichen aber neue Lösungen für Mehrfamilienhäuser oder gewerblicher Gebäude und somit die Nutzung der unterschiedlichen Infrastrukturen. Dies deckt der Satellitenempfang komplett ab und dazu kommen zusätzlich die Vorteile und Alleinstellungsmerkmale des Satellitenempfangs: Er ist das zuverlässige Rückgrat der Übertragungstechnik. Dabei bewährt sich die auf eine ständige Verfügbarkeit ausgelegte Sendeinfrastruktur. Der Satellitenempfang empfiehlt sich zudem aufgrund seiner gegenüber allen anderen Empfangsarten herausragenden Programmvielfalt in jeder Qualitätsstufe – sowohl in SD- als auch in HD- und Ultra HD-Qualität. Mit Blick auf den Wegfall des Nebenkostenprivilegs bei Mehrteilnehmeranlagen bietet sich der Satellitenempfang auch hier als Alternative an. All diese Argumente zeigen, dass der Satellitenempfang auch im nächsten Jahrzehnt eine zentrale Bedeutung in Deutschland haben wird.
ASTRA: Nutzen Sie zu Hause selbst auch Satellitenfernsehen? Und was sind Ihre liebsten TV-Sendungen?
Matthias Dienst: Ja, ich nutze eine SAT-Empfangsanlage. Für mich stand nie zur Diskussion, dass ich etwas anderes nutze. Die Programmvielfalt, die Unabhängigkeit, aber auch der Wegfall von zusätzlichen monatlichen Gebühren sind für mich ausschlaggebend. Übrigens nutzen dies auch meine Eltern und besten Freunde. Ich empfehle auch jedem, bei einem Hausbau oder einer Renovierung eine feste Verkabelung im Haus unabdingbar mit zu installieren. Das sollte Koax, CAT und/oder Optik sein. Wird eine vernünftige Infrastruktur von Anfang an mitberücksichtigt, halten sich die Kosten im Rahmen. Alles, was nachträglich gemacht werden muss, wird teurer und nicht besser.
Also, um es nochmal klar zu sagen, ich nutze eine SAT-Empfangsanlage und würde es heute wieder genauso entscheiden. Übrigens auch meine Kinder: Obwohl sie größtenteils YouTube und Netflix schauen, wollen sie auf der anderen Seite auf keinen der vielen über Satellit empfangbaren Sender verzichten. Womit wir bei den liebsten TV-Sendungen sind – ich liebe Sport! Im Winter freue ich mich jedes Wochenende über sämtliche Wintersportübertragungen der Öffentlich-Rechtlichen, aktuell freue ich mich über die Formel 1 und Fußball darf natürlich auch nicht fehlen. Ich bin sicher tendenziell eher ein linearer TV-Konsument, da ich die ungeplanten Überraschungen beim Zappen liebe, aber natürlich nutze ich auch nicht-lineare Programmangebote und die Mediatheken, die inzwischen sehr gut gefüllt sind.